Gefühlt gehört der Möhrenkuchen schon fast so sehr zu Ostern wie die bunt gefärbten Ostereier oder ein flauschiger Hase, der sie uns in hübschen Nestern versteckt. Darum wollte ich es mir auch nicht nehmen lassen, den guten alten Kuchenklassiker fürs bevorstehende Osterfest etwas neu zu interpretieren. Nämlich als eine luftige Möhren-Biskuitrolle mit besonderer Geheimzutat. Und weil sie so wunderbar leicht daher kommt, kann man vielleicht auch ein Stückchen mehr davon naschen. Meint ihr nicht auch?
Möhre & Hafer – das Traumduo an Ostern
Als Botschafterin für Hafer die Alleskörner werde ich nicht müde die Vorzüge des Hafer als heimisches Superfood zu erwähnen. In diesem Rezept kommt er sowohl als Hafermehl im Teig zum Einsatz, als auch als knusprige Komponente und Deko in Form von Haferflakes. Zusammen mit den süßen Möhren, die dem Biskuitteig eine wunderbare Saftigkeit sowie eine ebenso intensive Farbe verleihen und auch noch obendrein der Füllung das Gewisse etwas geben, sind sie ein starkes Team! Denn die Möhre kann durchaus mit dem nahrhaften Hafer mithalten, wenn es um Eisen und Magnesium geht. Mit ihrem hohen Beta-Carotin-Gehalt, welcher von unseren Körpern in Vitamin A umgewandelt werden kann, stärkt sie außerdem unsere Sehkraft.
Möhren-Biskuitrolle mit Hafer
Ein saftiger Karottenkuchen darf gerade im Frühjahr auf keinen Fall fehlen – wobei ich ihn um ehrlich zu sein das ganze Jahr über essen könnte. Spätestens ab Anfang März ist das ganze Internet wieder voll mit unzähligen Variationen des saftigen Möhrenkuchens. In diesem Jahr beteilige ich mich also ausnahmsweise an dem Trend und serviere euch meine festliche Möhren-Biskuitrolle mit Hafer und der ein oder anderen knusprigen Überraschung. Apropos – seid ihr eher Team-Karotte oder Team-Möhre?
Möhren-Biskuitrolle
Zutaten
Für den Biskuit
- 4 Eier
- 1 kleine Karotte ca. 100 g Karottenraspel
- 120 g Honig oder brauner Zucker
- 50 g Hafermehl
- 50 g Dinkelmehl Typ 630
- 30 g Kartoffel- oder Maisstärke
- 1-2 EL Karottensaft
- 1/2 TL Backpulver
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Muskat
- 1 Prise Salz
Für die Füllung
- 4-6 Baisers
- 1 Orange unbehandelt - wir verwenden nur die Schale
- 250 ml Schlagsahne
- 150 g Frischkäse
- 4 EL Puderzucker
- 2-3 EL Karottenraspel siehe Zubereitung
Deko
- 4-5 Baisers
- 2 EL Haferflakes oder Hafermüsli
- 1 EL Karottenraspel
Anleitung
Für den Biskuit
- Zunächst die Karotte für den Teig so fein wie möglich raspeln und drei bis vier Esslöffel für die Füllung und Deko abnehmen, den Rest beiseite stellen.
- Außerdem Dinkelmehl, Hafermehl, Backpulver und Speisestärke durch ein Sieb geben und den Ofen auf 190° C Umluft vorheizen.
- In der Zwischenzeit die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen – die Eigelbe mit Honig oder braunem Zucker, Karottensaft, Zimt, Muskat und Karottenraspeln cremig rühren.
- Im Anschluss den Eischnee behutsam unterheben und parallel ein Blech mit Backpapier auslegen - für einen gleichmäßig hohen Teig verwende ich zusätzlich einen gefetteten, rechteckigen Backrahmen.
- Nun den flüssigen Teig in den Backrahmen gießen und gleichmäßig verstreichen - dann für 10-15 Minuten goldbraun backen (auf keinen Fall während der Backzeit die Ofentür öffnen, da der Biskuit sonst leicht zusammen fällt).
Für die Füllung
- In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten - hierfür die Schlagsahne mit Puderzucker standfest aufschlagen.
- Außerdem die Baisers in kleine Stückchen zerbröseln und den Frischkäse mit den übrigen Karottenraspeln vermischen.
- Danach die Schlagsahne vorsichtig unterheben.
Biskuitrolle zusammen bauen
- Den Biskuitboden nach Ablauf der Backzeit zügig aus dem Ofen holen und die Teigränder vorsichtig mit einem scharfen Messer vom Backrahmen lösen.
- Sobald der Rahmen entfernt ist, den Biskuitboden mit einem sauberen, feuchten Küchenhandtuch bedecken - kopfüber auf das Tuch stürzen und behutsam das Backpapier abziehen (ohne den Biskuitboden zu zerreißen).
Tipp
- So lang der Teigboden noch warm ist, kann er schon einmal zur Probe von der langen Seite her mit dem feuchten Küchenhandtuch aufgerollt werden - damit verhindert ihr, dass der Biskuit später beim Aufrollen mit der Füllung bricht und macht ihn flexibler.
- Sobald der Teig nach einigen Minuten abgekühlt ist, kann das Tuch entfernt, etwa zwei Drittel der Füllung aufgestrichen - werdet hier zum Teigrand an einer der langen Seiten etwas sparsamer und lasst einen leichten Rand (damit beim Aufrollen nicht alle Füllung herausquillt) und die Baiserbrösel darüber verteilt werden.
- Mit der übrigen Füllung könnt ihr die Biskuitrolle von außen ringsherum dünn einstreichen - danach darf sie im Kühlschrank für mindestens ein bis zwei Stunden fest werden.
Für die Deko
- Hier könnt ihr ganz nach eurem Geschmack noch einige Baisers zusammen mit den verbliebenen Karottenraspeln und Haferflakes oder euer liebstes Hafermüsli auf der Biskuitrolle verteilen.
Kann ein Biskuit mit Hafermehl funktionieren?
Viele schrecken immer noch davor zurück Hafermehl als Ersatz für gängigere Mehlsorten zu verwenden. Grund ist seine geringere Bindung im Teig. Aber kombiniert man es beispielsweise mit Stärke – welche für einen lockeren Biskuit ohnehin unerlässlich ist, lässt es sich vielseitig verwenden. Besonders bei Kuchen die ohnehin mit einer geringen Mehlmenge auskommen verwende ich es inzwischen regelmäßig. Denn es gibt dem Teig dieses typisch nussige Haferaroma. Möchte man auf Nummer Sicher gehen, kann man für den Anfang die Gesamtmehlmenge halb und halb aufteilen – eine Hälfte Hafermehl und die andere beispielsweise mit einem feinen Dinkelmehl wie im Rezept beschrieben. Mit der Zeit kann man sich dann so schrittweise an immer größere Hafermengen herantasten.
Haferanbau und Inspiration
Wusstet ihr, dass man Hafer auch als Gesundungspflanze bezeichnet? Aber ausnahmsweise nicht wegen seiner großen Palette an Nährstoffen. Denn er trägt in der Landwirtschaft zur Erholung stark beanspruchter Ackerflächen bei. Die widerstandsfähigen Haferpflanzen gedeihen auch auf vermeintlich ungünstigen Böden, da sie mit ihren tiefen Wurzeln im Vergleich zu anderen Kulturen auch an tieferliegende Nährstoffe gelangen. Damit sorgt der Hafer ganz automatisch für die Auflockerung der Bodenstruktur. Damit ist er nicht nur Superfood sondern auch ein kleiner Superheld unter den Ackerpflanzen. Und weil Haferrezepte nicht nur an den großen Feiertagen, sondern übers ganze Jahr verteilt schmecken, habe ich euch noch ein paar meiner liebsten Gerichte mit Hafer zusammen gesucht. Wie wäre es zum Beispiel passend zur Spargelsaison mit diesem Hafersotto? Oder diesen handlichen und lecker gefüllten Hafer-Pitas mit Spargel?
In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Freude beim Nachbacken und natürlich auch Kochen. Habt ein schönes Osterfest ihr Lieben!
Dieser Beitrag wurde von Hafer die Alleskörner unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen mir dabei, regelmäßig neue kreative Rezepte für meine Leser zu entwickeln. Die Inhalte spiegeln dabei aber immer meine eigene unbeeinflussbare Meinung wider.