Endlich wieder Zeit für Flammkuchen! Mit dem ersten bunten Herbstlaub kommt auch wieder die Saison für Federweißer und knusprig gebackene Flammkuchen belegt mit allerhand Köstlichkeiten. Neben den klassischen Varianten experimentiere ich auch gern mit diversen Gemüsesorten als Belag. Dabei bleibt es aber natürlich immer herrlich rustikal und einfach. Heute steht zum Beispiel ein krosser Rote Bete Flammkuchen auf dem Speiseplan. Und was mögt ihr am liebsten auf euren Flammkuchen? Seid ihr eher ganz klassisch unterwegs oder darf es auch mal von der Norm abweichen?
Woher hat der Flammkuchen seinen Namen?
Das es sich hier um ein Rezept mit langer Geschichte handelt liegt auf der Hand. Doch woher stammt der Flammkuchen nun eigentlich und wie kam er zu seinem Namen? Je näher man nach Frankreich kommt, desto häufiger wird der hauchdünne Fladen auch als Tarte Flambée bezeichnet. Sozusagen eine deutsch-französische Version einer Pizza. Nur viel regionaler und simpler in der Zubereitung. Der Teig braucht keine Hefe und somit auch keine stundenlangen Ruhezeiten. Seinen Ursprung hat das Gericht natürlich im Elsass – genauer gesagt in der Region Alsac. Dort wurde damit der Zeitraum zwischen dem Anfeuern des Ofens und dem Einschieben der ersten Brote überbrückt. Gleichzeitig konnte man so kontrollieren, wann die richtige Temperatur zum Brotbacken erreicht war. Verwendet wurde ursprünglich übrig gebliebener Brotteig, den man mit allem belegte was gerade noch da war. Je nachdem wie dunkel die Flammkuchen aus dem heißen Ofen kamen, wurde die Temperatur angepasst, bevor man die Brotlaibe einschob. Manchmal hinterließ die Glut auch deutliche Spuren am Teigboden, wodurch der Flammkuchen dann seinen Namen erhielt.
Schnelle Herbstküche mit knusprigem Rote Bete Flammkuchen
Ja mir ist bewusst dass Rote Bete nicht jedermanns Fall ist, aber habt ihr neben den erdigen Knollen schon mal die zarten Stiele probiert? Ähnlich wie Mangold lassen sie sich ohne viel Aufwand zubereiten und haben den typischen Rote-Bete-Geschmack, nur viel milder. Ideal für den Erstkontakt mit dem polarisierenden Gemüse. Die jungen inneren Blätter können dabei gleich mit verarbeitet werden.
Rote Bete Flammkuchen
Zutaten
Teig
- 300 g Mehl Typ 550
- 150 ml lauwarmes Wasser
- 1 Ei
- 2 EL Rapskernöl
- 1 Prise Salz
Belag
- 200 g Rote Bete Stiele mit Blättern
- 200 g Schmand
- 150 g Geräucherter Speck
- 1 rote Zwiebel
- 1 Prise Muskat
- frisch gemahlener Pfeffer
Anleitung
Teig
- Alle Zutaten in einer Rührschüssel für 8-10 Minuten von Hand oder mit der Maschine zu einem elastischen Teig verkneten.
- Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche möglichst dünn zu einem Rechteck (dann lässt sich der Flammkuchen fairer portionieren) ausrollen und auf ein Blech mit Backpapier umsetzen.
- In der Zwischenzeit den Ofen auf 190°C Umluft vorheizen.
Belag
- Den Speck zusammen mit den Rote Bete Stielen klein würfeln - die Blätter nach belieben fein hacken und die Zwiebel in dünne Ringe schneiden.
- Den Schmand mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, um ihn dann gleichmäßig auf dem Teig zu verteilen.
- Danach den übrigen Belag nach eurem Belieben gleichmäßig darüber verteilen und den Rand mit zwei Fingern ringsherum zwirbeln.
- Den Flammkuchen dann auf mittlerer Schiene für 10-15 Minuten goldbraun backen.
Traumpaar – Rote Bete & Zwiebel
Auch wenn ihr euch vielleicht nicht auf den ersten Blick mit den roten Knollen anfreunden könnt, solltet ihr ihnen eine Chance geben. Gerade auf dem würzigen Flammkuchen macht sie eine gute Figur und bringt noch einiges an Mineralstoffen mit. Dabei ist es ganz gleich ob ihr euch wie üblich an die kugelrunde Bete selbst oder ihre Stiele und Blätter wagt. Den erdig, mineralischen Geschmack gleichen vor allen die süßen roten Zwiebeln aus. Alles zusammen im Ofen gebacken ergibt ein echtes Dreamteam.
Habt ihr jetzt auch einen Jieper auf Flammkuchen bekommen? Nachschub gibt es übrigens gleich hier auf dem Blog – dieser winterliche Rotkohl-Flammkuchen darauf von euch nachgebacken zu werden.