Wer diesen Blog schon etwas länger verfolgt, weiss dass ich kein Freund von Fertigprodukten oder Küchenhelfern/Geschmacksverstärkern [aus Tüten] aller Art bin. Im Lebkuchennest kommt auf den Tisch was schmeckt, aber bitte frisch gekocht! Darum verzichte ich aber nicht zwangsläufig auf Würzmischungen, Brühpulver und aromatisierte Salze und andere Geschmacksbooster – selber machen lautet des Rätsels Lösung. Und die gängige Ausrede: „Das kostet viel zu viel Zeit und dauert ewig…“ , lasse ich nicht gelten. Ja manche Produkte nehmen bei der Herstellung etwas mehr Zeit in Anspruch, aber ab gewissen Mengen rentiert sich der Aufwand, man macht sich die Arbeit vielleicht ein bis zwei mal im Jahr und profitiert die übrigen 10-11 Monate davon [und Überraschung – spart damit sogar Zeit ein, die man sonst mit ewigem herum Geköchel und der Suche nach dem fehlenden Geschmack vertrödelt]. Mal ganz abgesehen davon, dass man sich bewusst sein kann was man da gerade zu sich nimmt und seinem Körper keine E-Nummern, Konservierungsstoffe und weitere chemische Substanzen aus dem Baukasten der großen Lebensmittelindustrie zumutet. Diesen Gedanken hatte auch die Autorin Jutta Grimm, die Aufgrund ihrer Unverträglichkeiten zum Entschluss kam dem Convenience-Food den Rücken zu kehren und Ihre kulinarischen Erfahrungen mit anderen Selbermachern und Selbstversorgern in Form dieses schönen Buchs zu teilen – „Magisch fix – Selbstgemachte Basics für die Küche“.
Um Euch einen winzig kleinen Einblick in die Vielfalt dieses tollen Kochbuchs [mit sage und schreibe 140 Rezepten] zu geben, habe ich mir ein absolutes Lieblingsrezept heraus gepickt – Rosmarinkartoffeln. Die Würzmischung lässt sich super einfach zubereiten und hält sich in handelsüblichen Gewürzdosen kühl und trocken gelagert viele Wochen – sofern sie so lang überlebt ohne vorher aufgebraucht zu werden. Und das Beste – sie kommt völlig ohne Konservierungsmittel, Glutamat und Co. aus!
Würzmischung – Rosmarinkartoffeln
Rezept für 1 Vorratsglas
20g Rosmarin100g Hartweizengrieß50g Meersalz10g Paprikapulver edelsüß5g gemahlener Koriander5g Knoblauchpulver*5g Zwiebelpulver*–750g Kartoffeln Eurer Wahl3 EL Pflanzenöl
1) Vorab – das Zwiebel- und Knoblauchpulver sind ebenfalls zwei kleine Rezepte aus dem Buch und lassen sich kinderleicht im Voraus zubereiten, hierfür müsst ihr nur jeweils Zwiebeln und Knoblauch schälen, in möglichst dünne Scheiben schneiden und auf einem Backpapier bei 50°C Umluft bei leicht geöffneter Ofentür für 4-5 Stunden trocknen [dabei sollte alle gut verteilt sein und nicht übereinander liegen] – anschließend könnt ihr die getrockneten Zutaten im Mörser oder Küchenmixer trocknen und in Gläser füllen [natürlich getrennt in Einzelhaft].2) Wenn die Vorbereitungen erledigt sind, geht es an den eigentlichen Gaumenschmaus – mischt alle trockenen Zutaten miteinander [ich habe den Rosmarin noch etwas klein gemörsert].3) Nun kommen die Kartoffeln endlich ins Spiel – wascht sie gründlich mit der Schale [ich habe mich diesmal für Vitelotten entschieden], trocknet sie gut ab und halbiert oder viertelt sie je nach Größe.4) Gebt das Pflanzenöl und die Würzmischung hinzu und mischt alles gut durch, bis alles von den Gewürzen bedeckt ist.5) Backt die Kartoffeln im vorgeheizten Ofen bei 200°C Umluft für 30-40 Minuten goldbraun und knusprig.